Robert Schumann, mitunter der Romantischste der Romantiker genannt, wurde am 8.6.1810 im sächsischen Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. Eng und zeitlebens mit der Literatur verbunden erschloss er sich die Welt der Musik, wurde aber von der Familie zum Jurastudium verpflichtet und gab sich wenige Semester der – wie er sagte- „kalten Jurisprudenz“ und dem feucht- fröhlichen Studentenleben hin, bis er sich ganz der Musik und dem Klavierspiel widmete und in Leipzig Unterricht bei Friedrich Wieck nahm. Er wollte der Paganini des Klaviers werden, doch übertriebenes Üben mit einer Handmechanik versteifte einen Finger der rechten Hand, so dass an eine Pianistenlaufbahn nicht mehr zu denken war. Er komponierte anfänglich nur für das Klavier (op. 1-23), widmete sich dann auch Liedkompositionen, bevor er die großen Formen, vor allem der Symphonie anging. Nach einigen Affairen verliebte er sich in die ihm seit deren Kinderzeit vertraute Clara Wieck, sehr zum Missfallen ihres Vaters. 1840 erstritt sich das Paar gegen ihn vor Gericht den Ehekonsens. Schumann lebte mit Frau und Kindern fortan in Leipzig, Dresden und seit 1850 als Musikdirektor in Düsseldorf. Er schuf grandiose und weltberühmte Werke wie z. B. das Klavierkonzert a- moll op. 54, „Die Rheinische“ (3. Symphonie op. 97 Es- dur), aber auch das „Album für die Jugend“ oder die so schlichte „Träumerei“ aus den „Kinderszenen“.
Schumann wurde, obwohl kein Kosmopolit, nicht nur auf deutschen Briefmarken geehrt: 1956, zum 100. Todestag verausgabte die Bundesrepublik eine Marke mit seiner Silhouette in Scherenschnittart, die DDR gleich zwei Werte mit einem stark retuschierten Portrait vor einem Notenhintergrund, der aber falsch war, da von Schubert stammend (peinlich!), so dass man eine zweite Auflage mit berichtigtem Notenbild druckte. Die Sowjetunion verausgabte 1960 zum 150. Geburtstag das gleiche, aber an den Haaren etwas retuschierte Portrait, während der Vatikan 2010 zum 200. Geburtstag dem Protestanten (!) Schumann seine Reverenz erwies, diesmal mit der unveränderten Lithographie Kriehubers von 1839 mit dem etwas ungekämmten Künstlerhaar. Schumanns Ende war tragisch: Er litt an Halluzinationen, verursacht von einem Gehirnleiden. Nach einem Selbstmordversuch ließ er sich in eine Heilanstalt in Endenich bei Bonn einweisen, wo er am 29.7.1856 starb. Er ruht auf dem Alten Friedhof in Bonn. Sein Werk wurde von seiner Frau Clara, einer hervorragenden Pianistin, einem großen Publikum bekannt gemacht.